Zum Thema Stadthausstrasse lagen an der letzten Sitzung gleich zwei Geschäfte vor: eine Motion «Verkehrsberuhigung Stadthausstrasse»
und ein Postulat «Aufenthaltsqualität an einer verkehrsberuhigten Stadthausstrasse». Die Motion fordert den Stadtrat auf, die Entwidmung der Stadthausstrasse für den motorisierten
Individualverkehr zu prüfen – sprich diese für den MIV ganz zu schliessen. Der Zubringerdienst soll gemäss Motion jedoch weiterhin möglich sein. Verkehrszählungen im Jahr 2017 hatten ergeben,
dass die Strasse von den Autofahrenden verhältnismässig wenig genutzt wird.
Wir argumentierten im Rat nicht gegen die Schliessung der Stadthausstrasse, denn wir sehen darin durchaus eine Chance zur Steigerung
der Aufenthaltsqualität in nördlichen Teil der Altstadt. Trotzdem lehnten wir die Motion ab, da die Schliessung der Stadthausstrasse als isolierte Einzelmassnahme kein taugliches Mittel ist,
um dieses Ziel zu erreichen.
Die FDP-Fraktion forderte zuerst die Entwicklung einer Gestaltungsidee für das Gesamtgebiet Stadthausstrasse/ Museumstrasse. Diese
soll nicht nur den Ruhebedürfnissen der Stadtbevölkerung, sondern auch deren Bedürfnis nach attraktiven Einkaufsmöglichkeiten Rechnung tragen. Um einen vielfältigen Detailhandel zu erhalten
brauchen die KMU in der Altstadt dringend auch auswärtige Kunden und Zulieferer. Deshalb muss bei einer Gesamtbeurteilung über das Entwicklungspotential des Gebietes auch darauf geachtet
werden, dass die Läden in der Altstadt gut mit dem MIV – und zwar von allen Seiten – erreichbar bleiben. Das von uns unterstützte Postulat ermöglicht diese Gesamtschau, welche für eine
zukunftsorientierte urbane Verkehrspolitik nach freisinnigem Gusto dringend notwendig ist, bevor irgendwelche untauglichen Einzelmassnahmen ergriffen werden.
Leider stimmte die Mehrheit des links-grün dominierten Rates der Schliessung der Stadthausstrasse zu, ohne sich vorgängig Gedanken
über das tatsächliche Entwicklungspotential für das Gebiet Stadthausstrasse/ Museumstrasse machen zu wollen.