In der GGR-Sitzung vom 7. Dezember 2020 diskutierten wir diverse Vorstösse zu staatlichen Umweltschutzmassnahmen. Dabei durften wir zur Kenntnis nehmen, dass die durch den freisinnigen Stadtrat Stefan Fritschi geführten Stadtwerke im Benchmarking mit anderen Städten im Bereich „erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Strom- und im Wärme-/Gasbereich“ bereits ausgezeichnete Resultate erzielen.
Ausgangslage
Das Geld für staatliche Massnahmen im Umweltschutzbereich ist nicht unendlich. Umso wichtiger ist es, dass wir gezielt in Projekte investieren, bei welchen wir für das eingesetzte Kapital einen möglichst grossen Umweltnutzen erzielen. Deshalb unterstützen wir die Absicht des Stadtrates, in den nächsten fünf Jahren für 6,5 Mio. Franken auf 100 städtischen Liegenschaften bei Neubauten oder Sanierungen Fotovoltaikanlagen zur hauptsächlichen Deckung des Eigenbedarfes in den jeweiligen Gebäuden zu installieren. Finanziert werden diese PV-Anlagen aus dem Rahmenkredit für erneuerbare Energien von 90 Mio. Franken, welchem die Bevölkerung im 2012 zugestimmt hat. Damit erzielen wir etwa den gleich grossen Umweltnutzen wie wir bei dem vom AWEL behaupteten Optimum mit der Umstellung der KVA auf Trockentragung der Schlacke maximal erzielt hätten – dort allerdings für 100 Mio. Franken.
Aquifer
Quartierwärmeverbünd und Fernwärmeanschlüsse sind ökologisch sehr sinnvoll. Im Gebiet Neuwiesen wurde aber wegen diversen Kriseninterventionen aufgrund von Biorender, der Wäremringaffäre sowie den notwendigen Aufräumarbeiten bei Stadtwerk der richtige Moment verpasst, dort eine sinnvolle bzw. auch nur einiger massen finanzierbare Lösung umzusetzen. Wir sprechen hier nicht vom Gewinn erzielen geschweige denn vom Sparen zu Lasten der Umwelt, sondern wieder vom eingesetzten Franken und dem möglichen zu erzeugten Umweltnutzen für das eingesetzte Geld. Dieser wären hier aktuell immer noch in einem ganz schlechten Verhältnis.
Quartierwärmeverbund Neuwiesen nicht vom Tisch
Derzeit kann praktisch kein Quartierwärmeverbund kostendeckend betrieben werden. Öl- und Gasheizungen sind preislich so kostengünstig, dass sich ein Umstieg auf Fernwärme oder Quartierwärmeverbünde finanziell nicht auszahlt. Aktuell werden noch rund 60% der Häuser mit Öl- oder Gas geheizt und sind damit für etwa 40% des CO2-Ausstosses in der Schweiz verantwortlich. In der Sanierung von Gebäudehüllen sowie im Bau von Photovoltaikanlagen liegt immer noch sehr viel Potental.
MuKEN verändert Voraussetzungen
Werden die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEN 2014) wie vom Zürcher Regierungsrat vorgesehen umgesetzt, werden neue Öl- und Gasheizungen inskünftig nicht mehr genehmigt. Da wir in der Schweiz weder Erdöl- noch Gasvorkommen haben, sollten wir eigentlich ein genuines Interesse daran haben, von diesen Energieträgern wegzukommen. Mit der Einführung der geplanten MuKEN-Vorschriften würde die Attraktivität der Quartierwärmeverbunde sprungartig steigen. Denn sie sind insgesamt günstiger und weniger energieintensiv als eigene Wärmepumpen.
Es ist also weise, sich weitere Gedanke über mögliche neue Gebiete zu machen, welche mit Fernwärme oder Quartierwärmeverbunden effektiv erschlossen werden.