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Widersprüchliche links-grüne Mobilitätspolitik

 Die Debatte um die Vorlagen zur Parkraumbewirtschaftung in Winterthur hat gezeigt, dass die links-grüne Mehrheit im Gemeinderat Parkplätze im öffentlichen Raum abbauen und die Mobilität über die Kosten steuern möchte. Oder anders gesagt: Familien und Menschen mit geringeren Einkommen sollen es sich nicht mehr leisten können, mit dem Auto unterwegs zu sein. Das Grundkonzept für dieses Ansinnen ist, dass sich die Mobilität über die Park-Gebühren steuern lässt. Dabei gibt es Studien von namhaften Forschungsunternehmen, welche belegen, dass genau dies nicht funktioniert. Sie zeigen, dass eine Parkgebühr früher nicht mehr sozialverträglich ist als dass damit eine Lenkungswirkung erzielt werden kann. Das bestätigen die Grünen in der Ratsdebatte gleich selbst. Wenn es um die konkrete Gebührenerhöhung geht, kommt die Aussage: «Wer Auto fährt, kann sich das leisten». Aha! Was bleibt ist eine Gebührenerhöhung ohne Umweltnutzen.

 

Begründet wird das Ansinnen der höheren Gebühren mit den ökologischen Folgen. Dabei wird konsequent ausgeblendet, dass der motorisierte Individualverkehr im Jahr 2030 dekarbonisiert sein soll. Das zweite Argument ist die Nutzung des öffentlichen Raumes. Seltsamer Weise sind die gleichen Parteien dann aber konsequent gegen ein privat betriebenes, unterirdisches Parkhaus im inneren Lind, mit welchem oberirdische Parkplätze ersetzt, Strassenraum freigegeben und Suchverkehr massiv reduziert werden könnte. Also geht es doch primär darum, Menschen mit Autos aus der Stadt fernzuhalten.

 

Leistungsfähige Gesamtmobilität

Meine Zukunftsvision sieht anders aus. Ich engagiere mich für eine leistungsfähige Gesamtmobilität, zu welcher auch der dekarbonisierte Individualverkehr seinen Beitrag leistet, um die Mobilitäts- und Transportbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Denn es gibt nicht das eine, richtige Verkehrsmittel. Je nach Zweck müssen wir bewusst das passende Verkehrsmittel wählen. In meinem Winterthur 2040 sind die Innenstadt und die Bahnhöfe aus den Aussenquartieren zu Fuss, mit dem Velo, dem ÖV und für Autofahrende bequem erreichbar. Die Quartierzentren sind über S-Bahn-Durchmesserlinien verbunden. Der motorisierte Individualverkehr ist dekarbonisiert. Cargo-City ist etabliert und eine effiziente, leistungsfähige und umweltschonende Stadtlogistik sichergestellt. Ein sicheres Radwegnetz und ausreichende Veloabstellplätze sind vorhanden.

 

Das Stadtzentrum ist autofrei. Parkhäuser auf allen Seiten des Stadtzentrums sind durch einen unterirdischen Stadtring verbunden und durch ein Bewirtschaftungssystem gesteuert. Der Ziel- und Quellverkehr mit dem Auto nutzt den direktesten Weg zur Ringautobahn, über welche die Grobverteiling des motorisierten Individualverkehrs auf Stadtgebiet erfolgt. Der Autobahn-Zusammenschluss im Südosten stellt zugleich die Erschliessung des Industriegebietes Neuhegi-Grüze sicher.