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Sanierung Schulhaus Steinacker - Stadtrat foutiert sich um Auftrag des Parlaments

Der Gemeinderat beauftragte den Stadtrat, vor der Projektierung der Erweiterung und Renovation des Schulhauses Steinacker mit einem Bericht der Denkmalpflege über die Entlassung des bestehenden Gebäudes aus dem kommunalen Inventar der schützenswerten Bauten zu entscheiden. Gemäss Medienmitteilung foutiert sich dieser nun um einen entsprechenden Entscheid. Das ist für mich absolut inakzeptabel.

 

Wie der Stadtrat kommuniziert, verzichtet er entgegen dem klaren Auftrag des Gemeinderates auf eine detaillierte Schutzabklärung beim Schulhaus Steinacker. Damit bleibt das Schulhaus im Inventar der schutzwürdigen Bauten. Damit müssen bestehende aber auch neue Bauten unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erneuert bzw. gebaut werden. Nun soll ein Projektwettbewerb im selektiven Verfahren durchgeführt werden.

 

Auftrag des Parlaments nicht umgesetzt

Es ist absolut unverständlich, aus welchen Gründen eine entsprechende Schutzabklärung als Grundlage für die Durchführung des Wettbewerbs nicht bereits vorliegt. Dies wäre deutlich fairer gegenüber den Teilnehmenden des Wettbewerbs, damit die Ausgangslage für kreative Beiträge möglichst klar ist und die Spielregeln nicht schon wieder während des Projekts geändert werden müssen. Die Schutzabklärung muss so oder so gemacht werden. Das Argument der Kosten ist damit nicht plausibel.

 

Schulhausplanung - Prozess zu lang und ungenügend

Die Argumentation, es fehle an der Zeit, ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. Dass das Schulhaus Steinacker erweitert werden muss, ist längst bekannt. Wenn die Planung mittlerweile dringend ist, dann liegt es an den viel zu langen Planungsprozessen für die Schulhäuser bzw. am zu späten Handeln der Verantwortlichen. Die Planung von Schulhäusern dauert derzeit rund acht Jahre - viel zu lang! Denn in acht Jahren können sich die Bedürfnisse der Schulen durch steigende Schülerzahlen oder neue Angebote bereits wieder grundlegend verändern. Statt den Prozess - wie von uns gefordert- nun möglichst rasch zu optimieren, wird während dem Prozess geschludert und auf die Schaffung klarer Grundlagen verzichtet. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, welcher für die künftigen Kostenentwicklung sehr entscheidend ist.

 

Kostenexplosion vermeiden durch professionelle Kostenplanung

Die Kostenexplosion bei der soeben fertiggestellten Erneuerung des Mattenbachschulhauses hatte völlig unvernünftige und kostentreibende Einspar- und Etappierungsmassnahmen zu Folge. Das zeigt einmal mehr eindrücklich, welche fatalen Folgen schlecht vorbereitete Projektierungskonkurrenzen haben können. Statt daraus zu lernen, wird weitergewurstelt wie gehabt. Auch beim Schulhaus Langwiesen, dem nächsten Erweiterungs- und Sanierungsprojekt, wird vorgängig nicht geklärt, ob die beiden Turnhallen erhalten werden müssen oder nicht. Damit ist die Ausgangslage auch für diesen Projektwettbewerb unklar.

 

Ich möchte das Geld lieber in eine gute Ausbildung der Schülerinnen und Schüler sowie in motivierte und fähige Lehrpersonen investieren statt in Bauprojekte, welche aufgrund einer ungeklärten Ausgangslage deutlich teurer werden als nötig. Um unnötige Kosten zu sparen werde ich mit deshalb weiterhin für effizientere Prozesse, transparentere Grundlagen, nachvollziehbare Bestellungen sowie eine professionelle Kostenplanung zu Beginn der Projekte einsetzen.