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Stadt muss personelle Ressourcen besser einsetzen

Einkauf und Logistik Winterthur (ELW) liefert den städtischen Schulen und der gesamten Stadtverwaltung Schul-, Büro- und Reinigungsmaterial, Lehrmittel sowie Mobiliar und führt Submissionen durch. Anfang 2021 war klar, dass bei ELW Pensionierungen anstehen und die für ELW gemieteten Räumlichkeiten in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Dies sah die Mehrheit im Stadtparlament als Chance, ELW organisatorisch weiterzuentwickeln und auf ein neues Fundament zu stellen.

Wir forderten den Stadtrat auf, die gesamte Bewirtschaftung und Verteilung von Büro-, Schulmaterial und Mobiliar an private Anbieter auszulagern. Mit den dadurch freiwerdenden Stellenprozenten wollten wir das Submissionsteam stärken. Seit 1. Januar 2021 können bei Ausschreibungen Nachhaltigkeitskriterien definiert werden. Diese anzuwenden ist jedoch nicht ganz einfach. Die Städte und Gemeinden sind in den nächsten Jahren gefordert, zusammen mit den KMU die Kriterien so festzulegen, dass diese bis längstens 2050 Schritt für Schritt umgesetzt werden können. Dieser Prozess muss jetzt starten. Dazu sollte ein städtisches Kompetenzzentrum Strategischer Einkauf aufgebaut werden, damit dieses spezialisierte Know-how nicht in jedem Departement gepflegt werden muss.

 

Der Stadtrat ist auf beide Anliegen nicht eingetreten – im Gegenteil. Mit der Miete von Räumlichkeiten für ELW im Tösstal stellt er das Parlament vor vollendete Tatsachen. Über die Schaffung eines städtischen Kompetenzzentrums Strategischer Einkauf will er erst in drei Jahren nachdenken. Somit müssen sich weiterhin zahlreiche Mitarbeitende in der Verwaltung mit strategisch wichtigen Submissionen befassen und ihr Knowhow à jour halten. Ein wirkungsvoller und effizienter Einsatz der personellen Ressourcen geht anders – wir bleiben dran!