In einer Woche ist es soweit. Die Schweiz wird mit der Austragung der Frauen-Fussball-EM zum Schauplatz eines sportlichen und gesellschaftlichen Meilensteins. Denn dieses Turnier ist weit mehr als ein Sportevent – es ist ein Zeichen für Gleichstellung, Sichtbarkeit und Wandel.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war Frauenfussball verboten. Heute füllen ihre Spiele Stadien, werden live übertragen und gefeiert. Der Frauenfussball hat sich seinen Platz erkämpft – mit Leidenschaft, Qualität und grossem Durchhaltewillen.
Die EM hat gesellschaftliche Strahlkraft: Sie schafft Vorbilder für junge Mädchen und steht für faire Chancen im Sport sowie gegenseitige Anerkennung. Jede volle Tribüne, jede Schlagzeile, jedes Tor ist ein Statement: Frauen spielen vorne mit – nicht nur im Fussball, sondern in allen Lebensbereichen.
Die Begeisterung in der Bevölkerung ist spürbar. Schulen stossen Projekte an, überall entstehen Public Viewings und ganze Familien reisen quer durchs Land, um ihre Teams zu unterstützen. Diese
Welle der Begeisterung zeigt, was möglich ist. Eine grosse Chance, um Frauenfussball in der Schweiz nachhaltig zu etablieren.
Applaus allein reicht dafür nicht – es braucht die nötige Infrastruktur für den Breitensport. Noch immer trainieren viele Mädchen- und Frauenteams zu Randzeiten, auf abgelegenen Plätzen und oft
ohne eigene Garderoben. In Winterthur hat das Parlament deshalb im neuen Garderobengebäude des FC Tössfeld gezielt Garderoben für Mädchen und Frauen mitfinanziert. Dort trainieren jeden Mittwoch
ab 18.00 Uhr rund 30 Mädchen. Eine eigene Frauenmannschaft gibt es bislang noch nicht, aber die Verantwortlichen bleibt dran. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Lasst uns die Flamme weitertragen, die mit der Frauen-Fussball-EM in unserem Land entsteht – auf dem Platz, in der Politik und in der Gesellschaft. Denn wer gemeinsam jubelt, kann auch gemeinsam Zukunft gestalten.